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Korsika im Herbst (2000)

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Endlich ist es soweit, die Hängematte ist aufgespannt und der erste Entspannungskrimi liegt griffbereit. Vergessen sind die Strapazen der nicht enden wollenden Anfahrt aus dem hohen Norden Deutschlands. Vergessen ist auch die Sturmnacht auf dem strandnahen Campingplatz in Livorno und die für viele äußerst unangenehm schaukelige Fährpassage (wie gut, daß so viele Tüten verteilt wurden) nach Basti.

Rund 50 Kilometer südlich von Basti haben wir es uns auf einem einfachen kleinen Campingplatz, direkt an der Ostküste, gemütlich gemacht und lassen die Seele baumeln. Da die Sasion zu Ende ist, haben wir den Platz  fast für uns allein, nur noch drei andere "Parteien" vetreilen sich auf dem Areal. Das Wetter meint es gut mit uns und so können wir die spätsommerliche Sonne und die angenehmen 26°C genießen.  Nach nur wenigen Schritten stehen wir im noch angenehm warmen Meer. Der Platz ist zwar sehr einfach, zum Relaxen aber der Hit. Wer, natürlich für Korsika überflüssigerweise, ein GPS dabei hat findet den Platz unter N42°15,91´ E9°33,35´.  

 

Corte und Umgebung

Auf kleinen Nebenstraße (D17 und D71) schlängeln wir uns von der Ostküste ins Landesinnere, Richtung Corte. Die Strecke ist wegen ihrer Enge und der vielen Kurven mit einem größeren Fahrzeug nicht ganz einfach zu befahren, ist aber von den Ausblicken her sehr zu empfehlen. Immer wieder gibt es schöne Blicke in die Täler und nette kleine Orte werden durchfahren.

Corte, die heimliche Hauptstadt Korsikas, wie sie von den Autonomisten genannt wird, besitzt die einzige Universität der Insel. Dies gibt der Stadt mit seiner sehenswerten, alten Zitadelle ein gewisses jugendliches Flair.

Die Straße zu den Gorges de la Restonica ist selbst für Fußgänger gesperrt. Offensichtlich hat erst kürzlich ein heftiger Waldbrand gewütet. So bleibt uns die Wanderung zum Lac de Melo und Lac de Capitello leider verwehrt.

Die inzwischen sehr gut ausgebaute N200 führt uns bei Aléria wieder an die Ostküste. Nördlich von Porto Vecchio, in der Baie de Stagnolo, finden wir wieder einen netten Campingplatz am Meer.  

Die Suche nach geeigneten Campingplätzen gestaltet sich zunehmend schwieriger. Der September geht zu Ende, und damit schließen auch die meisten Plätze. Das von uns so geliebte "wilde Campen" ist auf Korsika nicht wirklich empfehlenswert. Abgesehen davon, daß es eigentlich grundsätzlich verboten ist, ist es auch gar nicht so einfach einen geeigneten Platz zum Übernachten zu finden. In den Bergregionen ist es teilweise schlichtweg nicht möglich auch nur einen halbwegs gerades Stückchen zu finden. Zudem sind fast alle attraktiven Plätzchen, speziell in Küstennähe, in Privathand. Da hilft nur freundliches fragen.

Die Südspitze der Insel, mit der hoch über dem Meer gelegenen, auf bizarr geformten Kreidefelsen gebauten Stadt Bonifacio, ist in jedem Fall einen Besuch wert. Auch wenn die bröckelnde Oberstadt nur in der Sasion mit Leben gefüllt ist, gibt es reichlich Motive für den fotografierenden Reisenden. Selbst eine der überteuerten, kurzen Bootstouren ist lohnenswert. Die Ausblicke vom Meer aus sind fantastisch.

   

Menhire

In westlicher Richtung der N196 folgend, unternehmen wir immer wieder einige kleine Abstecher in Richtung Küste. Erwähnenswert sind hier vor allem die Ausflüge zum Dolmen von Fontanaccia, den Alignements de Stantari und nach Filitosa. Die Ansammlungen der über 3000 Jahre alten Menhiren -bei Obelix heißen sie Hinkelsteine- sind sehr interessant. Besonders die noch gut zu erkennenden Gesichtszüge der Menhire in Filitosa sind beeindruckend.   Wegbeschreibungen

 

Col de Bavella

Obwohl es nur etwa 50 Kilometer sind, dauert die Fahrt über die kleinen Nebenstraßen zum Col de Bavella recht lange. Zum einen sind die Ausblicke immer wieder schön und laden zu kleinen Stops ein, zum anderen kommt man auf diesen Sträßchen einfach nicht zügig voran.

Auf der Strecke wechselt sich Bewölkung, Regen und Sonnenschein ab. Bei 1.230 Metern, am höchsten Punkt des Passes angekommen, stecken wir mitten in den Wolken. Aber wir haben Glück. Für einige Minuten treibt der starke Wind die Wolken davon und ermöglicht uns einen herrlichen Ausblick. Im Vordergrund die windschiefen Kiefern, im Hintergrund die schönen Berge. Da stören auch die merkwürdigen Gebäude mit den Wellblechdächern kaum noch.  

Aber die nächste Wolkenschicht kommt schnell herangerast und uns zieht es wegen des ungemütlichen, feuchten Wetters weiter. So bleibt uns eine Wanderung versagt. Wir machen uns auf den Rückweg an die Westküste und nutzen dafür wieder die kleinsten Nebenstraßen. By the way, von der Ostküste ist der Col de Bavella natürlich viel einfacher zu erreichen.

Nachdem wir eine laute, nervige Nacht auf einem ungemütlichen Campingplatz südlich von Ajaccio verbracht haben, folgen wir der Küstenstraße D81 nach Norden. Für die Strecke bis Calvi lassen wir uns den ganzen Tag Zeit. Vorbei am Golfe de Sagone, Golfe de Porto, Golfe de Girolata, Golfe de... wedeln wir uns die kleine, enge Straße hinauf und hinunter. Zeitweise jagt eine Kurve die nächste, einmal zähle ich über 20 Kurven auf einem Kilometer. Fahrer von Wohnmobilen sollten hier besonders aufpassen. Vereinzelt ragen einige recht stabile Felskanten auf Alkovenhöhe aus den Wänden. Wir treffen zwar einen einheimischen Reisebus auf der Strecke, ich würde aber Fahrern größerer Fahrzeuge diesen Weg nicht empfehlen.  

 

Les Calanche

Die Krönung der Strecke ist der Abschnitt zwischen Piana und Porto, Les Calanche.

Ein Wald aus purpurnem Granit: Spitzen, Säulen, Türmchen, überraschende Figuren, von der Zeit, vom nagenden Wind und von Meeresnebeln modelliert. Bis zu dreihundert Meter hoch, dünn, rund, verdreht, krumm, verunstaltet, unerwartet, phantastisch – diese erstaunlichen, Felsen ähneln Bäumen, Pflanzen, Tieren, von Menschenhand geschaffenen Denkmälern, Mönchen in Kutten, gehörnten Teufeln, riesigen Vögeln – alles in allem ein monströses Volk, eine Menagerie von Alpträumen, die irgendein extravaganter Gott erstarren ließ.

Ich habe diese Übersetzung dieser Zeilen des Poeten Guy de Maupassant aus dem Reiseführer von Marcus X. Schmid übernommen, da sie das Gesehene einfach vortrefflich schildert. Besser kann man es nicht ausdrücken.

 

Die Flucht

Der Campingplatz in der Bucht von Calvi ist uns zu laut und zu "aufgeräumt". Im netten Calvi selbst nervt uns ein überaus unfreundlicher Kellner in einer Sandwichbude und außerdem ziehen dicke schwarze Wolken auf. So fliehen wir. Die Flucht vor dem Regen treibt uns bis an die Ostküste zurück, helfen tut es aber nicht. Trotzdem wir einige Haken schlugen, blieben die Wolken immer dicht hinter uns. In Aleria holen sie uns schließlich ein und schütteten alles was sie bei sich haben in Form eines erstaunlichen Gewitters über uns aus. Erst als wir tropfnaß unserer Tarp richtig aufgebaut haben, können wir dieses Gewitter genießen. Wir sitzen unter der schützenden Plane und beobachteten die Blitze über dem Meer. Über unseren Köpfen sammeln sich die kleinen Tropfen zu großen, um dann wiederum gemeinsam kleine Seen zu bilden. Diese schießen dann in Sturzbächen an den Kanten der Plane hinab und versickern in den von mir vorsorglich gezogenen kleinen Gräben.

Die nächsten Tage lachte die Sonne wieder auf uns herab und gibt uns Gelegenheit zu ein paar faulen Strandtagen.

   

Cap Corse

Erneut auftauchende Wolken und die ständigen Übungsflüge der Mirage vertreiben uns nordwärts. Wir umrunden die Landzunge mit dem Cap Corse gegen den Uhrzeigersinn. Die Straßen sind schmal und verlassen und erlauben immer wieder sehr schöne Ausblicke auf kleinere Buchten. Besonders die Westseite ist sehr reizvoll. Allerdings ist es hier nicht empfehlenswert, einen der Strände für einen Badestopp zu nutzen. Sie sind teilweise asbestverseucht.

Für die gut 100 Kilometer der Umrundung kann man sich ruhig einen Tag Zeit nehmen. So ist es möglich, ohne zu hetzen auch einige kleine Abstecher zu unternehmen, z.B. den zum nördlichsten Ort, Barcaggio.

   

Desert des Agriates

Auch wenn die Gegend eigentlich nicht viel mit einer Wüste gemeinsam hat, ist es westlich von St.Florent ausgesprochen reizvoll. Nur wenige Wege zweigen von der Hauptstraße in Richtung Meer ab. Und diese Wege sind dann in einem wirklich erbarmungswürdigen Zustand. Nur wer seinen PKW haßt, wird es ihm antun, über diese derben Steinpisten zu kriechen. Sollte man es damit tatsächlich hin und zurück schaffen, ist eine Reparatur der Ölwanne, Getriebe oder Radaufhängung sicherlich unausweichlich. Unser hochbeiniger Geländewagen ist hier sehr von Nutzen. Aber auch damit brauchen wir bei "zügiger" Fahrt für 12 Kilometer 50 Minuten.

Zur Belohnung gibt es endlich Einsamkeit, Leere und Stille. Und dies an einer der schönsten kleinen Buchten, die wir bisher gesehen haben (ca.N42°42´ E9°8´). Natürlich ist das Campen überall verboten, aber Philip, der "Ranger" dieses schönen Stückchen Erde, erlaubt uns für zwei Tage dort zu stehen. So bekommen wir zum Abschluß unseres Urlaubs endlich das, was wir am meisten gesucht haben: Einen schönen Fleck, an dem man frei und ungestört stehen und die Natur genießen kann.

Da dieser Weg auch schon vor 12 Jahren, bei meinem ersten Besuch, in diesem Zustand war, bleibt zu hoffen, daß man ihn auch zukünftig so läßt und damit eine Übervölkerung dieser Ecke vermeidet.   Unser Aufenthalt auf Korsika neigt sich dem Ende zu und wir machen uns auf den langen Rückweg.

         

 

Reisetips

 

Karte:
MICHELIN Nr.90 Corse 1:200.000

Reiseführer:
KORSIKA von Marcus X. Schmid, Michael Müller Verlag

Preise:
Alles ist teuer! Diesel ca. 2,- DM, Super ca. 2,50 DM. Auch die Lebensmittel, Restaurants, Unterkünfte... liegen deutlich über dem deutschen Niveau.

Wetter:
Wetter in Bastia

Jede Menge Infos über Kosika:
www...

Telefonnummern...:
Polizei -> 04 95 57 00 17

corsica ferries
Dt.: 089/3899910, Fax 089/338576
Livorno 0586/881380, Fax 0586/896103, www.corsicaferries.com

moby line         
Dt.: (Seetours)  069/1333260 Fax 069/1333218
Livorno 0586/826823, Fax 0586/826824

Von Korsika nach Deutschland 0049 vorwegwählen und die 0 der Vorwahl weglassen

Von Deutschland nach Korsika 0033 vorwegwählen und die 0 der Vorwahl weglassen

 

Strom:
220 Volt aber andere Stecker (drei Pole), Flachstecker passen aber.

 

     
     
     
     
     
     

 

Nützliche Links:  
Korsika-Info Jede Menge Infos über Korsika
   
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Wegbeschreibung zu den Menhiren...

Filitosa:
Propriano nordwärts auf der N196, westlich auf die D157 abbiegen, nördlich weiter auf der D57 (gut ausgeschildert). Eintritt durch das Café, kleines Museum vorhanden.

Alignement de Stantari:
Südlich von Sartène von der N196 auf die D48 Richtung Tizzano. Nach ca. 9km (N41°33,79 E8°54,63) links Richtung Cauria. Nach weiteren ca.4,5km (N41°32,13 E8°54,98) rechts in einen kleinen Sandweg. Nach einigen hundert Metern kleiner Parkplatz  (N41°31,84 E8°55,30).

Alignement de Renaggio:
Der Ausrichtung der Alignement de Stantari in Richtung eines kleinen Eichenwäldchen folgen (ca.300m)

Dolmen von Fontanaccia:
Vom Parkplatz der Alignement de Stantari über den "Tritt" zur Zaunübersteigung an der Korkeiche dem Trampelpfad folgen (ca.400m).

Alignement de Pallagiu:
Auf der D48 bleiben, nicht Richtung Cauria fahren (s. Alignement de Stantari), an der Domaine de Mosconi vorbeifahren! Wenige hundert Meter weiter (N41°32,82 E8°52,93) rechts in einen Feldweg abbiegen. Weiter bis zum kleinen Parkplatz (je nach Fahrzeug und Mut des Fahrers auch bis zu den Menhiren N41°33,39 E8°53,24)

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