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South West USA

Reisebericht (Seite 2)

 

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(12) 16.10. Capitol Reef.N.P -> Moab 215 Meilen
Der Capital Reef N.P. ist auf der Scenic Route nett anzuschauen. Es ist wesentlich weniger spektakulär als die vorherigen Parks, aber trotzdem einen Besuch wert. Am Ende der Teerstraße fahren wir noch ein wenig auf einer guten Dirt Road weiter und kommen dabei zum Anfang der Capitol Gorge. Wir wandern eine Weile durch die Schlucht und steigen zu den Tanks auf. Diese kleinen, wassergefüllten Becken im ansonsten trockenen Höhenflußlauf liegen in schöner Umgebung. Der Ausflug ist lohnenswert. Kurz nach dem Park kann man noch ein paar Felsgravuren anschauen. Sie sind aber wenig deutlich und kaum zu erkennen.

Wir fahren auf der 24 weiter in Richtung Osten. Um die nicht immer sonderlich  abwechslungsreiche Strecke zu unterbrechen, machen wir einen Abstecher zum Goblin Valley, etwa auf halber Strecke zwischen Hanksville und der I70. Im Goblin Valley State Park stehen bizarre Männchen, aus Sandstein geformt. Die Erosion hat hier eine ganz andere Art von Fantasie bewiesen. Allerdings lohnt der Gesamtumweg von ca. 25 Meilen nur, wenn man über ausreichend Zeit verfügt..

In schneller Fahrt geht es zum Arches N.P., nur um festzustellen, dass der Campground überfüllt ist. Wir suchen das Ufer des Colorado nach einer Campmöglichkeit ab, Fehlanzeige. So bleibt uns nur ein RV-Park in Moab. Wir landen auf dem Slickrock Campground, den man morgen tunlichst aus der Erinnerung streichen sollte.

Ich frage mich, warum das bloß überall so voll ist. Es sind keine Ferien und die Saison ist fast zu Ende. Was wollen die bloß alle hier, wo wir doch extra im Oktober gefahren sind, damit es leer ist. Wirklich unerhört :-)

 

(13) 17.10. Arches N.P. 45 Meilen
Was für ein Wahnsinn, frühmorgens beginnt der Kampf um einen Platz auf dem Campground im Arches N.P.. Nicht, dass uns irgendetwas auf diesem fürchterlichen RV-Park halten würde, aber um 6:15 Uhr aufzustehen, um einen Platz zu ergattern, ist schon merkwürdig. However, um 6:30 stehen wir im Stockdunkeln am Visitor Center. Aber wir sind bei weitem nicht die ersten. Acht Leute stehen, sitzen oder liegen schon bereit, um den Ranger um das begehrte Permit anzugehen. Es ist schon aberwitzig, die ersten waren um 5:15 Uhr hier. Pünktlich um 7:30 erscheint die Rangerin und verkündet, dass es noch zehn Plätze gibt. Alle halten sich an die Reihenfolge, bis auf ein Pärchen, das sich vordrängelt. Da nun neun Leute vor uns sind, kann ich darauf verzichten sie „niederzustrecken“, wir bekommen ein Permit für zwei Übernachtungen. Alle Anstehenden hinter uns, die etwas später kamen, gehen leer aus.

Wir fahren zum recht schönen Camp ganz im Norden des Parks, sichern uns einen netten Platz und fahren gleich weiter zum -noch leeren- Parkplatz unseres geplanten Tracks. Hier frühstücken wir erst einmal in Ruhe.

Der Trail durch den Devils Garden ist der längste im Park, und, wie es scheint, auch der schönste. Sieben Arches können wir auf den knapp 12 km bewundern. (TIPP: Devils Garden wegen des Lichtes unbedingt vormittags besuchen). Der weiteste Steinbogen, Landscape Arch, spannt sich über 90 Meter. Besonders schön ist auch der Double O Arch, zwei Bögen ineinander.

Der Track ist anfangs einfach zu laufen. nach Landscape Arch wird er etwas anspruchsvoller. Um einen Loop zu machen, nehmen wir für den Rückweg den Primitive Trail, der in die Rubrik strenuous fällt. Er führt aber durch sehr schöne Landschaft und ist unbedingt empfehlenswert, auch wenn er nur einen Steinbogen aufzuweisen hat. Außerdem sind hier endlich einmal kaum Leute anzutreffen.

Als wir doch ganz schön geschafft zurück zum Parkplatz kommen, trauen wir unseren Augen nicht. Es ist nicht nur jede Parkbucht belegt, sondern die Autos parken auch schon auf der Straße. Es stehen sicherlich 300 Fahrzeuge herum. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass es Teachers Holiday gibt, zwei zusätzliche freie Tage, an denen die Schulen geschlossen bleiben. Deswegen sind so viele Leute unterwegs.

Wir verdrücken uns schnell in unser Camp und machen eine ausgedehnte Pause. Im Sonnenuntergangslicht schauen wir uns vom Aussichtspunkt den Delicate Arch an. Vom Punkt sieht man nicht viel, aber vom benachbarten "Berg" bekommt man ihn mit dem Tele ganz gut zu Gesicht.

Wieder zurück im Camp sehen die Felsen im letzten Licht auch noch sehr schön aus.

Der Ranger Talk, am Lagerfeuer ist sehr interessant. Per Diashow erläutert ein Geologe die Entstehung der faszinierenden Sandsteinlandschaft.

 

(14) 18.10. Arches N.P. 61 Meilen
Heute schlafen wir einmal aus und frühstücken besonders ausgiebig. Alle für heute geplanten Wanderungen empfehlen sich für den Nachmittag, da das Licht dann besser ist.

Wir rollen mit einigen Stopps hinunter bis in den Ort Moab (Hotels und Fressläden ohne Ende) und füllen unsere Vorräte auf. Zurück im Park halten wir an vielen schönen Punkten und schauen uns die Landschaft genauer an. Ich halte mich mit dem Fotografieren etwas zurück, man kann hier hunderte von Fotos machen. Corthouse Tower, Balanced Rock und Garden of Eden seien hier aber doch noch einmal als besonders schöne Punkte erwähnt.

Nach einem späten Mittagspicknick schauen wir uns die Windows Section an. North- und South Window sowie Turret Arch sind in einem kurzen Marsch erreicht, ebenso die Double Arch. Diese ist besonders sehenswert, das sich die Bögen von unten gegen den Himmel gesehen besonders bizarr darstellen. Am späten Nachmittag starten wir den anstrengenden Marsch zur Delicate Arch. Es ist kein langer Weg, aber es geht recht steil bergauf. Die Sonne brennt auch zu dieser Tageszeit noch ordentlich und so wird es eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber die Landschaft ist sehr schön und der völlig vereinzelt stehende Steinbogen ein Augenschmaus. Ich baue mein Stativ an einer geeigneten Stelle auf und warte, mit abnehmender Geduld, bis endlich keiner mehr in dem Bogen rumsteht. Als die Sonne untergeht und der Bogen mitsamt seiner Umgebung in immer neue Rottöne getaucht wird, ist er auch endlich frei. Ein sehr schönes Schauspiel und ein fantastisches Fotomotiv.

Als die Sonne verschwunden ist, machen wir uns auf den Rückweg, damit das Dämmerungslicht noch zum Erkennen des Trails langt. Wir haben zwar Taschenlampen mit, schaffen es aber noch gerade im Restlicht beim Wagen zu sein. Völlig unverständlicherweise kommen uns noch Leute entgegen, die offensichtlich noch hinauf wollen. Was wollen die dort bloß im Dunkeln?

In einem unserer Nachbarplätze auf den Campground sind besonders interessante Exemplare von Amis. Sie lassen bis zur letzten erlaubten Sekunde den lärmenden Generator laufen, sitzen mit hellster Gaslampe am Lagerfeuer und, und das ist wirklich die Härte, glotzen in einen Fernseher. Tja, so unterschiedlich sind die Vorstellungen vom Outdoorleben.

 

(15) 19.10. Arches -> Canyonland N.P. und Dead Horsepoint State Park 114 Meilen
Was für ein Genuss! Wir kommen im Dead Horsepoint S.P., der nur wenige Meilen entfernt liegt, an, und der Ranger sagt: "Kein Problem, sucht Euch einen freien Platz zum Campen aus und sagt mir dann Bescheid wo ihr steht". Wir finden auf dem fast leeren Campground einen Platz mit wunderschönem Ausblick. Da es auch hier keine Duschen gibt, es aber langsam mal wieder an der Zeit ist, machen wir eine gründliche "Eimerwäsche". Nach anschließender, ausgiebiger Mittagspause erkunden wir zuerst den Canyonland N.P., der gleich nebenan liegt. Die Ausblicke in den gewaltigen Canyon sind sehr schön, jedoch ist es etwas diesig und das Licht ist auch nicht ideal. Dennoch lohnt es sich, die Aussichtspunkte anzufahren und die meist kurzen Wege zu laufen. Besonders schön ist der Blick durch die Mesa Arch in den tiefen Canyon (Sonnenaufgang ideal).

Auf dem Rückweg zum Camp halten wir an, um den „brennenden“ Himmel anzuschauen. Die Sonne geht glutrot unter und durch die vorhandenen Wolken "brennt" der Himmel.

 Das ganze Gebiet, wie auch schon Escalante..., ist durchzogen von 4WD-Tracks. Muss traumhaft sein, hier zu fahren. Man kommt in die entlegensten Ecken.

 

(16) 20.10. Canyonland -> Mesa Verde 222 Meilen
Den schönsten Lookout der ganzen Gegend schauen wir uns an diesem Morgen an. Es ist der Deadhorse Point Overlook. Tief unten in dem weiten Canyon sieht man den Colorado ruhig dahinfließen. Auch das Licht ist um diese Zeit noch ganz angenehm.

Die Strecke zum Mesa Verde N.P. lässt sich gut abspulen. Beim Parkranger erfahren wir, dass der Campground -saisonbedingt- schon geschlossen hat. Closed for winter. Da man in den Nationalparks nicht wild campen darf, fällt die Übernachtung im Park aus. Wir entschließen uns für ein Kurzprogramm, was uns auch völlig ausreicht. Zuerst besuchen wir das ganz interessante Museum und anschließend Spruce Tree House. Dieses gut erhaltene Dorf der Anasazi kann man ohne Führung besichtigen. Die Dörfer wurden unter die Felsüberhänge gebaut, sehen eindrucksvoll aus und zeugen von schon recht hoch entwickelten handwerklichen Fähigkeiten. Immerhin wurden sie schon vor rund 800 Jahren errichtet. Den empfohlenen Ostloop machen wir nicht, da die Zeit für eine Führung ohnehin nicht mehr reicht, uns eine Dorfbesichtigung eigentlich ausreicht und außerdem Balcony House wegen eines "gemanagten" Waldbrandes ohnehin nicht zugänglich ist.

Wir fahren den Westloop ab und hier ist der Fernblick auf Square Tower House (höchster noch bestehender Turm, schönes Licht bei Sonnenuntergang) und Cliff Palace sehr schön.

In der Dämmerung verlassen wir den Park und finden im Dunkeln eine Unterkunft auf dem Sundance RV-Park in Cortez. Das ist zwar wieder so ein typischer RV-Campingplatz, aber dafür recht ruhig und erwähnenswert sauber.

 

 

 

(17) 21.10. Mesa Verde -> Monoument Valley 130 Meilen
Wir folgen der in unserem Reiseführer beschriebenen Abkürzung Richtung Monument Valley. Gleich am Cortez Flughafen biegen wir auf die County Road G Richtung Osten ab. Die Straße führt durch ein "Wohngebiet", will heißen, es stehen alle paar Meilen ein Haus. Über Montezuma Creek, Bluff und Mexican Hat gelangen wir schließlich zum Monument Valley. Schon von weitem sieht man die aus vielen amerikanischen Filmen bekannten Berge. Wir besorgen uns einen Platz mit guter Aussicht auf dem Campsite. Am späten Nachmittag fahren wir den Loop durch das Tal. Wir verzichten darauf, die überteuerte Tour mitzumachen, die die Navajos hier anbieten. Für 35$ pro Person wird man in offenen Pickups staubschluckend durch das Tal gekarrt. Der Track ist zwar etwas rau und rumpelig, aber bei vorsichtiger Fahrweise durchaus auch mit einem PKW oder kleinerem Camper zu machen. Die geschäftstüchtigen Navajos stehen an jeder Ecke und versuchen ihren Schmuck zu verkaufen. Es ist ganz nett die 17 Meilen durch das Tal zu fahren, der Blick vom oberen Rand ist aber eigentlich viel schöner. Besonders im Sonnenuntergang ist der Anblick des Merrick Butte, Right- und Left Mitten (so heißen die prägnanten Berge) sehr schön.

 

 

(18) 22.10. Monument Valley -> Antelope Canyon -> Page -> Lone Rock 142 Meilen
Zur Begrüßung des Tages genießen wir einen schönen Sonnenaufgang über dem Monument Valley, direkt von unserem Camp aus.

Nach dem Frühstück machen wir uns früh auf den Weg zum Antelope Canyon. Als wir von 11:00 bis 13:00 Uhr in den Lower Antelope Canyon klettern, sind wir begeistert. Wenn ein Canyon den Namen Slot-Canyon verdient, dann dieser hier. Die Wände sind so dicht zusammen, dass man sie nicht nur beide gleichzeitig berühren kann, sondern sich, um weiterzukommen, um sie herumwinden muss. Dabei ist, je nach Lichteinfall, die Beleuchtung fantastisch. Von hellgelb über alle Rottöne bis dunkellila ist alles dabei. Ein wirkliches Highlight, bei dem man sein Stativ für die Fotos nicht vergessen darf. Da sind auch die 18$ Eintritt pro Person zu verschmerzen.

Page gibt uns nicht viel und wir rollen weiter über den Glen Canyon Dam nach Norden. Am Lone Rock biegen wir ab und fahren auf den Strand des Lake Powell. Er ist so fest, dass man mit etwas Vorsicht auch mit unserem Camper nicht stecken bleibt. Selbst jetzt, zum Ende des Oktobers, hat der See noch angenehme Badetemperaturen, was wir auch gleich ausnutzen.

Wir finden hier ein sehr schönes Beachcamp für die Nacht, direkt am Ufer des Lake Powell. Einen solch schönen Platz runden wir mit einem Lagerfeuer ab.

Nervig ist auch in dieser tollen Umgebung einmal wieder die dumme Angewohnheit der Amis, die halbe Nacht den Generator laufen zu lassen, damit sie Strom für den Fernseher haben. Unser Plätzchen im Sand ist aber glücklicherweise weit abseits, so hört man das Gedröhne nur sehr entfernt.

 

(19) 23.10. Lone Rock 0 Meilen
Wir genießen den Tag am Strand. Der Genuß wird nur ein wenig dadurch getrübt, daß auch noch einige andere Menschen hier sind. Es ist zwar nicht voll, aber es ist halt eine Art Abenteuerspielplatz. Die Amerikaner, die hier stehen, haben die gesamte Palette an Sportgeräten mit, die man sich so vorstellen kann. Wasserspielzeug wie Boote und Jetski, Landspielzeug wie Quad und Motorrad. Die Dünen sind für den Offroadspaß freigegeben. Besonders störend sind mal wieder diese verdammten Generatoren. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das hier im Sommer ist.

Jetzt, Ende Oktober ist alles "closed for winter", und das, obwohl wir es kaum in der Sonne aushalten. Dafür will niemand Geld von uns haben, nicht einmal die Nationalparkgebühr.

 

 

   

 

 

 

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