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South West USA

Reisebericht (Seite 3)

 

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(20) 24.10. Lone Rock -> Grand Canyon N.P. (South Rim) 160 Meilen
Die Fahrt zum Grand Canyon ist eher langweilig. Alle paar Meilen stehen die geschäftstüchtigen Navajo und bieten ihren selbstgemachten (?) Schmuck und anderes Handwerk an.

Der erste Blick in den Grand Canyon hinein ist überwältigend. Die Dimensionen sind kaum zu fassen, der größte Canyon der Welt ist wirklich sehenswert. Wir tasten uns von Osten her durch den gut besuchten Park und halten an vielen Stellen, um über den Rand zu schauen. Auf dem Mather Campground finden wir noch ohne Schwierigkeiten einen Platz. Im Sommer soll es schon am Vormittag schwierig werden, einen der über 300 Plätze zu bekommen. Direkt vor uns versucht jemand, mit seinem Pickup und dem riesigen Campauflieger aus einer Lücke zu kommen. Ich helfe ihm mit seiner Frau zusammen, ihn einzuweisen. Er schafft es, ohne den Auflieger an den Bäumen zu beschädigen, hinauszukommen. Er versucht sein Glück -ohne Einweisung- ein paar Plätze weiter und verkeilt sich mit dem Aufbau an einem Baum. Es knirscht und splittert und dann geht es weder vor noch zurück. Insgesamt kommen acht Ranger mit sechs Fahrzeugen zur Hilfe. Nach einigem Chaos einigt man sich auf eine Rettungsmethode. Der Baum wird per Winde zur Seite gebogen und der Auflieger befreit.

Wir schauen uns noch ein paar weitere Lookouts an. Leider ist das Sonnenuntergangslicht im Canyon nicht gut, da der Qualm eines Feuers vom Nordrand alles vernebelt.

 

 

 

 

 

(21) 25.10. Grand Canyon 10 Meilen

Die Hermit Rest Route, westlich entlang des Rims, ist für den individuellen Verkehr gesperrt. Mit Hilfe des Shuttlebusses kommen wir zu den einzelnen Aussichtspunkten, zwischen denen wir immer wieder wandern. Die Aussicht in den riesigen Canyon ist oft fantastisch. Manchmal sieht man den Colorado tief im Tal dahinfließen, meist sieht er sehr ruhig aus. An einigen Stellen gibt es allerdings Stromschnellen mit beachtlichen Geschwindigkeiten.

Man kann auch den Brandherd auf der anderen Seite sehen, der schon im August (!) durch einen Blitzeinschlag entstanden ist. Er hat erschreckend große Ausmaße und ich frage mich, wann der Brand wohl ausgehen wird. Bis zum ersten Regen oder Schnee kann es noch etwas dauern.

 

(22) 26.10. Grand Canyon -> Joshua Tree N.P. 374 Meilen

Schon morgens um 8:00 Uhr rollt der Wagen. Wir legen heute einen Fahrtag ein, der uns wieder näher an L.A. heranbringt. Als letzte Etappe unserer Reise haben wir uns den Joshua Tree N.P. ausgesucht. Die Fahrt ist lang, aber da es weite Strecken auf dem Interstate 40 gen Westen, und damit permanent bergab, geht, kommen wir gut voran. Nach sieben Stunden inklusive Pause, Tanken und einem letzten Einkauf, stehen wir am Visitor Center. Wir finden einen wirklich tollen Platz zwischen Palmen und Felsen auf dem kostenlosen Belle Campground. Nach so viel Fahrerei lassen wir den Wagen stehen und wandern die nähere Umgebung ab. Eine ganz andere Landschaft als bisher, Palmen, Kakteen und Boulder (runde Felsen). Sehr schön.

 

 

(23) 27.10. Joshua Tree N.P. 77 Meilen

Der Besuch des Südens des Parks lohnt nur bei viel Zeit. Die Cottonwood Springs warten mit ein paar Palmen in einem oberflächlich trockenen Flussbett auf. Auf dem Weg zurück in den schöneren Norden findet man interessanterweise zweimal eine größere Dichte unterschiedlicher Pflanzenarten. Einmal sind es Octillos, die wohl nicht zu der Familie der Kakteen gehören. Ein Stück weiter sind es längere, verzweigte Kakteen, deren lange Nadeln in der Sonne leuchten.

Wir schauen uns einige Felsblöcke an, die in immer wieder interessanten Formen, immer wieder gehäuft, in der Gegend verstreut sind.

Im Hidden Valley Camp finden wir noch knapp einen (kostenlosen) Platz für die Nacht. In diesem Klettereldorado befinden sich dutzende Kletterer. Einigen fällt es sichtlich schwer, die Steine hinaufzukommen, andere sind ziemlich gut. Ich verbringe einige Zeit mit einer Gruppe von Kletterern und mache ein paar Bilder. Viel zu spät entdecke ich zwei richtige Cracks, die wie die Gämsen die Felsen hinaufklettern, als sei es nichts. Dass sie ohne Sicherungsseil klettern, finde ich trotz ihres beachtlichen Könnens leichtsinnig. Immerhin schätze ich den höchsten Felsen, den sie hinaufsteigen, auf gut 50 Meter.

Der Tag klingt mit einem schönen Sonnenuntergang aus, der die ganze Umgebung in herrliches Licht taucht.

 

(24) 28.10. Joshua Tree N.P. 41 Meilen

Wir genießen den letzten richtigen Urlaubstag und wieder einmal das tolle Wetter. Nicht einen Tag Wolken, geschweige denn Regen. Seit 24 Tagen und, außer manche Nacht, immer herrlich warm. Als besonders schöner Punkt in diesem Park stellt sich der Baker Dam heraus. Wir laufen den kurzen Track im Uhrzeigersinn und sind sehr überrascht, als wir plötzlich kleine Frösche auf dem Wüstenboden sitzen sehen. Sie sind gerade mal einen Zentimeter lang und sind nicht gerade als Hochleistungsspringer zu bezeichnen. Ein Stück weiter des Weges finden wir die Erklärung. Es wird plötzlich grün. Der Boden ist mit Moos und so etwas wie Gras bedeckt. Vor uns sehen wir eine Mauer aus Stein und Beton. Das ist Baker Dam. Hier hat jener vor vielen Jahren ein Damm gebaut, um das wenige Wasser für seine Rinder zu stauen. Als wir auf Höhe der Dammkante sind, erblicken wir einen kleinen See. Es ist ein wirklich toller Anblick, mitten in der Wüste Wasser und damit grüne Pflanzen zu sehen.

Am Nachmittag begeben wir uns auf die Westseite des Parks zum Black Canyon, um hier unser letztes Nachtquartier in freier Natur zu beziehen. Das Camp ist nicht wirklich toll, aber von den hundert Plätzen sind mit uns nur fünf besetzt.

 
 

(25) 29.10. Joshua Tree -> Los Angeles 182 Meilen

Der Himmel ist am Morgen sehr verqualmt. Der Qualm der fürchterlichen Feuer zwischen San Diego und Los Angeles, die 20 Menschen das Leben kosten, über 300.000 Hektar Wald und über 2.000 Häuser zerstören, verdunkelt den Himmel. Die Sonne ist nur schwach als rosa Ball durch den Qualm zu sehen.

Der einzige Stopp, den wir bis L.A. einlegen, ist an einem Outlet Center mit über 100 shops. Dann lassen wir uns mit dem Verkehr nach LA treiben. Es zieht sich unendlich hin, aber irgendwann haben wir es geschafft, ohne nennenswerten Stau anzukommen.

Die Suche nach einem nett gelegenen Campingplatz gestaltet sich schwierig. Der in unserem Reiseführer empfohlene Campingplatz im Topanga State Park erweist sich als Fehlgriff (übrigens der einzige entdeckte Fehler in dem sehr guten Reiseführer). Er ist nur als Übernachtungsmöglichkeit für Wanderer erlaubt. Ein Stück weiter, im Malibu Creek Park, finden wir dann doch noch einen annehmbaren Platz, der auch noch dicht an unserem Camperverleih ist.

Es bleibt uns nur noch zu packen und den Abend zu genießen.

 
 

(26+27) 30.10. -> 31.10. Rückreise 12 Meilen

Die Übergabe des Campers klappt reibungslos und schnell. Wieder zeigen sich die Leute von Road Bear sehr freundlich. Wir werden zum Flughafen gebracht und haben genügend Zeit, die langwierigen und sehr gründlichen Gepäckkontrollen über uns ergehen zu lassen.

Auf dem Rückflug haben wir das Glück, ein außerordentliches Naturphänomen in voller Schönheit betrachten zu können. Das Nordlicht zeigt sich minutenlang in immer neuen Formationen am Horizont.

 
 
   

 

 

 

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